Tipps für Bildschirmarbeiter

1. Büro-Alltag

1.1 Grundsätzlich gilt: Gehen Sie niemals nervös oder unausgeschlafen an einen PC! Ein unbedachter
Tastendruck oder Mausklick kann Sie ein Vermögen kosten.

1.2. Sie können viel dafür tun, dass Sie abends nicht gestresst heimgehen oder -fahren. Wichtig sind

a) eine vernünftige, ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes:
Siehe auch EU Richtlinien
Ihr Arbeitsraum sollte gut belüftet sein,
er muss Ihnen ausreichend Bewegungsfreiheit bieten, mit arbeitsgerechtem MOBILIAR ausgestattet sein. Das Mobiliar bzw. Interieur muss nicht unbedingt teuer sein bzw. dem "letzten Schrei" moderner Möbelgestaltung entsprechen, jedoch einige Mindestanforderungen erfüllen:
die Beleuchtung
muss blendfrei (diffus) und ausreichend stark sein (ein 60jähriger benötigt etwa das Doppelte an Licht wie ein 20- bis 30-jähriger!), darf die Bildschirmarbeit nicht beeinträchtigen (z.B. durch Direkteinfall auf den Bildschirm; ist das den BS umgebende Licht heller als dieser, so "blendet" das Auge "ab" und beim Versuch, die Bildschirmzeichen dennoch zu lesen, entsteht ein ständiges Hin und Her im Augenmuskelbereich, dies führt starker Ermüdung!
darf nicht mit dem Tageslicht zusammen für "Zwielicht" sorgen
unerwünschtes Tageslicht muss so "abgeblendet" werden können, dass es die BS-Arbeit nicht
beeinträchtigt; fehlen die (normalerweise obligatorischen) Rollos oder Vorhänge, so ist dafür zu sorgen,
dass der Bildschirm einzeln abgeschirmt wird, z.B. durch seitliche Abschirmung oder das Umstellen an
einen anderen Platz
der Tisch sollte
eine glatte, dennoch griffige Oberfläche besitzen,
eine Mindestgrundfläche von 80 x 140 cm aufweisen,
abgerundet und
höhenverstellbar sein und
hinten einen Kabelkanal zur Aufnahme der Stromversorgungs-, Drucker-, Netzkabel usw. besitzen;
der Arbeitsstuhl sollte
eine höhenverstellbare Sitzfläche und
eine höhen- und neigungsverstellbare Lehne besitzen,
kippsicher sein;
Telefon und sonstige Kommunikationsgeräte (z.b. FAX) müssen
bequem erreichbar sein,
dürfen von der Bedienung her nicht ermüden und müssen leise arbeiten, das gilt auch für Drucker, Kopierer und Scanner; Laser-Drucker und Kopierer dürfen kein gesundheitsschädliches Ozon absondern.
Es dürfen keine Kabel herumliegen, die zu sog. Stolperfallen werden oder die Funktion von Geräten sabotieren können (stellen Sie sich vor, Sie machen gerade eine Festplatten-Reorganisation oder Programmsicherung oder arbeiten mit einer komplexen Graphikanwendung bzw. "retrieven" wichtige Informationen und plötzlich stolpert jemand über ein wichtiges Kabel, der PC setzt aus, alle Informationen bzw. wertvollen Arbeitsergebnisse gehen verloren!)
eine Fußstütze ist bereitzustellen, wenn nötig
der Bildschirm muss
eine reflexionsfreie Oberfläche besitzen,
strahlungsarm sein nach den neuesten Vorschriften (mindestens MPR II oder TCO 95),
eine hohe Bildwiederholfrequenz haben (mindestens 73 Hz, besser 85 Hz), d.h. flimmerfrei sein, wobei
zwischen Bildwiederhol- und Netzfrequenz (Leuchtstoffröhren) keine störende Schwebung auftreten darf,
ein bequemes und wiederkehrgenaues Einstellen von Helligkeit, Kontrast und Bildgröße
(Bildgeometrie) ermöglichen
neigbar sein,
eine solide Standfläche besitzen
der PC muss
leise arbeiten (Lüfter- und Laufwerksgeräusche),
schnell sein (Programm-Ergonomie sicherstellen), das gilt auch hinsichtlich der Netzanbindung
(Funktionssteuerung und Programmversorgung über externe Server)!
absolut funktionssichere Laufwerke besitzen
eine problemlose Tages- und Wochensicherung ermöglichen
deutlich beschriftete, problemlos zugängliche Bedienungselemente besitzen
die Software muss
vom Ablauf und von der Zugänglichkeit her den neuesten Erkenntnissen der Ergonomie entsprechen,
klare, deutlich vom Hintergrund abgesetzte Schriftzeichen bereitstellen,
vom graphischen Layout her den arbeitsphysiologischen Anforderungen genügen,
anwenderspezifisch konfigurierbar sein,
frei von VIREN und BUGs (Fehlern) sein und ein automatisches Zwischenspeichern ermöglichen

b) die Beachtung einiger für die Gesundheit bzw. deren Erhaltung wichtiger Grundregeln:

1. Legen Sie regelmäßige Pausen ein, mindestens 5 Minuten pro Bildschirm-Arbeitsstunde;
2. Lüften Sie ab und zu (s. oben); gehen Sie am Mittag wenigstens einige Minuten lang ins Freie. Stickige Büro-Luft macht trübsinnig und lustlos, vernebelt die Gedanken und hemmt jede Kreativität!
3. Sitzen Sie gesund! Stützen Sie Ihren Rücken (durch eine verstellbare Stuhl-Lehne), sorgen Sie dafür, dass der von Muskeln und Skelett gebildete sog. Stützapparat weitgehend entlastet wird; machen Sie, wenn möglich, pro Tag 3-mal je 10 bis zwanzig (echte!) Liegestütze, auch (und gerade!) bei Rückenschmerzen! 1. stärken Sie dadurch die erwähnte Rücken- bzw. Stützmuskulatur, 2. werden Sie gezwungen, wenigstens kurzzeitig tief ein- und auszuatmen und Sauerstoff zu tanken.
4. Trainieren Sie regelmäßig Ihre Augen: z.B. dadurch, dass Sie Ihren Blick im Raum "wandern" lassen; wechselweißes Nah- und Fern-Sehen erhält die sog. Akkomodationsfähigkeit der Augen-Linse; denken Sie vor allem auch an die augenärztliche Untersuchung, auf die Sie ein Recht haben und die Sie finanziell nicht belasten darf (mit anderen Worten: der Arbeitgeber muss ggf. Ihre Augenuntersuchung bezahlen!)
5. Unterbrechen Sie "Dauer-Sitzungen" durch regelmäßige Bewegungsphasen, das ist gut für Ihren Kreislauf. Richten Sie Ihren Arbeitsablauf so ein, dass Sie ab und zu einmal etwas abholen oder an einen anderen Ort stellen (bringen).
6. Vermeiden Sie unnötige Hektik. Gut Ding will Weile haben. Unmögliches wird nicht sofort erledigt: das wissen auch und gerade diejenigen, die ihre Leitungsfunktionen nicht im Lotto gewonnen haben. Prinzipienreiterische Betriebmacherei hat noch nie Früchte getragen, sondern nur vorschnellen Verschleiß bewirkt. Blinder Aktionismus ist ebenso nicht angesagt. Ein guter Vorgesetzter wird seine Mitarbeiter motivieren, sie eigenverantwortlich und selbstbestimmt arbeiten lassen.

1.3. Sichern Sie täglich Ihre Arbeit; nicht die Konstanten (Programme), nur die Variablen (d.h. die von Ihnen am Arbeitstag erstellten Dokumente, Graphiken oder Kalkulationsdateien). Übertragen Sie sie auf eine Diskette oder auf ein Band entweder"original" oder als komprimierte Archivdateien mittels PKZIP oder ARJ
1.4. Lassen Sie nach dem morgendlichen START (dem Booten) Ihren PC etwa 5 Minuten "warmlaufen". Eine noch von der Nacht abgekühlte Festplatte (Vorsicht: Kondensation!) mag es nicht, wenn sie in diesem Zustand benutzt wird: ein Head-Crash (und entsprechender Daten-Verlust) kann die üble Folge sein. Stellen Sie Ihren PC nicht in die Nähe von Heizungen, offenen Fenstern oder in staubgefährdete Umgebungen!

Sorgen Sie dafür, dass der PC gut entlüftet wird. An der Rückseite sollte mindestens ein Abluft-Ventilator sitzen, der unbehindert arbeiten muss. Auch die großen 17- und 20-Zoll-Monitore werden sehr heiß. Sie dürfen oben (wo sich meist die Lüftungsschlitze befinden) nicht abgedeckt werden und sind, wenn es geht (mindestens aber während des Wochenendes) abzuschalten (längerfristige, unbeaufsichtigtem Rechenvorgänge können auch ohne Monitor laufen.

1.5. Lagern Sie Ihre Datenträger (Disketten, Bänder, Daten-CDs,DVDs, USB Sticks) in möglichst trockener, mäßig temperierter, staubfreier und unmagnetischer Umgebung. Disketten, die oft sehr wichtige Daten und Programme enthalten, dürfen keinesfalls mit magnetischen Gegenständen in Berührung kommen!